TILMAN JANUS
MÄNNER LIEBEN
Klostersaft
Ein schwuler Erotik-Roman
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Rik, ein junger Kunstmaler, verliebt sich auf der Fahrt nach Italien in den gut aussehenden Fotografen Matteo. Leider hält Matteo rätselhafte Distanz zu ihm. Auf der Suche nach »Trost« lernt Rik in Florenz ausgesprochen spritzige Kerle kennen. Dennoch will er zurück zu Matteo und gerät dabei in ein merkwürdiges Kloster. Den süßen Likör, den die attraktiven, knackigen Mönche verkaufen, nennen sie »Klostersaft«, doch in dem geheimnisvollen Gemäuer fließen noch ganz andere, ziemlich heiße Säfte! Als Rik das Klosterleben gerade ausgiebig genießt, wird es gefährlich für ihn – hat Matteo da etwa seine Hand im Spiel?
Klostersaft
Copyright Tilman Janus, Berlin 2023
Leseprobe aus Kapitel 7. Klostersäfte:
Den ganzen Nachmittag lang hatte ich mich der Gartenarbeit gewidmet. Zum Malen war ich viel zu aufgeregt gewesen. Nach dem Abendessen, einer eher formlosen Mahlzeit, bei der jeder sich etwas von einem einfachen Buffet zusammenstellen konnte (es gab verschiedene italienische Wurst- und Käsesorten, aufgebackenes Bauernbrot, Oliven und Früchte, dazu Wasser und einen leichten Rotwein), wollte ich mich in meine Zelle zurückziehen. Auf dem Weg dorthin hörte ich wieder die klangvollen Gesänge aus der Kapelle. Ich wäre gern hineingegangen und hätte zugehört, aber ich wollte meinen Aufenthalt im Kloster nicht durch Unbotmäßigkeit gefährden.
Langsam fragte ich mich, warum man sowohl die Mönche als auch die Gäste so selten sah. Ich kam mir fast vor wie der einzige Mensch in diesem Gemäuer. Als ich an den anderen Zellentüren vorbeiging, hörte ich von überall her Stöhnen. Ob die Mönche sich geißelten und um Vergebung ihrer Sünden baten? Leise trat ich im Abendschatten an die Zellentür, aus der das lauteste Ächzen drang. Jede Tür hatte ein winziges Fenster, durch das zum Beispiel der Abt die Mönche beobachten konnte, ob sie etwa Verbotenes taten … so wie Tahsin. Der hatte seine »Sünde« allerdings öffentlich zelebriert.
Als sich meine Augen an das schwache Kerzenlicht in der Zelle gewöhnt hatten, stockte mir der Atem. Einer der Gäste, ein ziemlich alter Typ, beugte sich im Bett nackt über einen sehr jungen Mönch (der war höchstens zwanzig) und fickte ihn!
Gepackt von neuer Erregung starrte ich wie gebannt durch das Fensterchen, dabei presste ich meinen wachsenden Schwanz fest an die Holztür.
Auch der Klosterbruder war splitternackt. Sein hübscher, schlanker Körper sah zum Anbeißen aus, ganz besonders der perfekt leckere Hintern, der sich wie ein in der Mitte geknifftes Samtkissen dem Stecher entgegenstreckte. Der alte Kerl stieß seinen harten Hammer mit offensichtlicher Begeisterung in den engen, jungen Fickkanal. Er rammelte wild ohne müde zu werden. Der Junge drehte ihm das Gesicht zu und sagte etwas, das ich nicht verstand. Dieses Gesicht sah beispiellos süß aus. Die schick geschnittene, gegelte Tolle, die kleine Stupsnase, die braunen, munter blickenden Augen, die runden Wangen und der köstliche Schmollmund ergaben einen perfekten Stricher.
Was dachte ich da? Ein Mönch als Stricher? Oder ein Stricher als Mönch? Wussten die anderen davon? Der Abt? Taten das vielleicht alle hier? Kamen die alten Herren etwa genau deswegen in dieses abgelegene Kloster?
Während mir die Gedanken wie aufgeregt flatternde Vögel durchs Gehirn schossen, packte mich plötzlich jemand von hinten fest an der Schulter. Ich erschrak zu Tode.
»So, so, ein Spanner!«, sagte eine tiefe Stimme.
Langsam drehte ich mich um. Da stand ein großer, ein nahezu gewaltiger Mönch vor mir, ein Mann wie ein Schrank. Sein rotes Haar wirkte verstrubbelt, als ob er gerade aus dem Bett gefallen wäre, doch die sehr hellen, eisblauen Augen starrten mich ausgesprochen wach an.
»Es ist nicht erlaubt, unsere Brüder und Gäste bei der Andacht zu stören!«, schnarrte er. Seine Rede klang ein kleines bisschen sächsisch.
»Andacht?«, entfuhr es mir unwillkürlich. »Das soll Andacht sein?«
»Es gibt keinen besseren Gottesdienst, als seine Mitmenschen glücklich zu machen«, philosophierte er.
»Was ist das für ein Kloster hier?«, fragte ich aufmüpfig.
»Mir scheint, Bruder Rik, dass du neidisch bist. Neid ist eine sehr schlechte Eigenschaft.« Während er mich so maßregelte, zerrte er mich ein paar Meter weiter zu einer anderen Zelle, wohl seiner eigenen, und stieß mich hinein. Ich flog direkt auf das spartanische Holzbett.
»Was soll das?«, murmelte ich etwas hilflos und rappelte mich auf.
»Zieh dich aus, Bruder Rik, und büße deine Sünden ab, indem du mir, dem Bruder Rufus, zu Willen bist!«, befahl er.
In meinem Kopf drehte sich alles. Gehorsam streifte ich meine Klamotten ab. Rufus brauchte nur die Kutte über den Kopf zu ziehen – auch er trug nichts darunter. Die Kerze auf dem Nachtschränkchen brannte. Im flackernden Licht erkannte ich Rufus‘ muskulösen, harmonischen Body, mit dem er jede Mister-Universum-Show gewonnen hätte. Seine Brust wurde von kurzem, rotem Haar bedeckt, und sein kapitaler Ständer ragte aus einem etwas dunkler roten Lockenbusch. Ein großer Vorsafttropfen quoll aus der Pissritze. Der schwere Sack war dicht behaart. Dieser Gottesdiener wirkte wie ein potenter Fuchshengst, der schon lange auf eine rossige Stute wartet. Mein eigenes Rohr wurde nun vollkommen steif.
Rufus nahm eine ganz unmittelalterliche Gelflasche aus der Nachttischschublade und rieb seinen fetten Hammer dick ein. Er schubste mich wieder aufs Bett. Ich lag auf dem Rücken, und automatisch hob ich die Beine an und spreizte meine Arschbacken. Denn nun hatte ich Feuer gefangen. Das bedeutete also »alles inklusive«! Wenn sie es hier »Andacht« nannten, dann wollte ich auch andächtig sein!