TILMAN JANUS
MÄNNER LIEBEN

 Freche Lümmel auf Lustreisen

Loverboys Roman

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Endlich hatte es zwischen Jonas und Leon gefunkt! Doch jetzt fährt Leon mit einem reichen Pensionär um die Welt, und Jonas sitzt allein in Deutschland. Weil er die heiße Begegnung mit Leon nicht vergessen kann, reist er seinem langjährigen Freund kurzerhand hinterher ohne einen Cent in der Tasche. Aber jungen, strammen Burschen bietet sich immer eine Gelegenheit, mit geschickten Handgriffen gutes Geld zu verdienen. Doch wird er Leon wirklich finden? Und wird der Freund ihn jemals lieben?  


 Leseprobe aus
Tilman Janus: Freche Lümmel auf Lustreisen

Copyright Bruno Gmünder Verlag, Berlin 2016

 ... Ich tauchte unter ihm durch und zog ihn an den Füßen unter die Wasseroberfläche. Irgendwann will ich deine hübschen Zehen ablecken, dachte ich dabei. Leon strampelte sich frei. Wir rangen im Wasser und erzeugten einen erstaunlichen Seegang. Die Berührung mit seinem nassen Körper machte mich heiß. Aber ich musste cool bleiben.

Eine Tür klappte. Wir lösten uns rasch voneinander. Warum eigentlich? Was dachte sich Leon, wenn er mit mir rang?

Lukas kam in scheußlichen, karierten Badebermudas in den Poolraum. Er sah nicht halb so gut aus wie Leon. Dafür konnte er zwar nicht, aber ich gönnte es ihm von Herzen, dass er wie ein vergnatzter Hänfling wirkte.

»Was macht ihr denn hier?«, fragte er schlecht gelaunt.

»Stell dir vor, wir schwimmen!«, schoss Leon zurück.

»Es sah eher aus, als ob sich zwei junge Hunde im Wasser balgten«, meinte Lukas gehässig.

»Und du bist jetzt der Hundebändiger – oder was?«

»Rotznase!«

»Arschloch!«

»Kleine Brüder sind wirklich das Letzte!«

»Leck mich doch!«

»Darauf kannst du lange warten!«, knurrte Lukas.

Ich hätte es sehr gerne getan, aber Leon fragte mich leider nie …

Lukas ließ sich so ins Wasser fallen, dass wir einen ordentlichen Schauer abbekamen. Dann zog er seine Bahnen, ohne uns weiter zu beachten. Streber eben.

Wir schwammen währenddessen im Kreis. Es galt durchzuhalten, bis Lukas genug vom Schwimmen hatte. Da Lukas untrainiert war, gab er bald auf. Er kletterte die Edelstahlleiter hinauf und ruhte sich am Beckenrand aus.

»He, Leon!«, rief er. »Wieso bist du eigentlich zu blöd, um Abitur zu machen?«

Ich sah, wie Leons Kiefer vor Wut mahlten, aber er beherrschte sich. »Kann nicht jeder so ein kluges Klappergestell sein wie du!«, gab er zurück.

»Oh Mann!«, sagte Lukas nur und schüttelte den Kopf, als ob er die Welt nicht mehr verstehen würde. Er saß da wie die Fleisch gewordene Arroganz. Endlich erhob er sich, ging unter die Dusche, schnappte sich ein Handtuch und verließ den Raum. Ich war nur froh, dass er nicht auch noch auf mir herumgehackt hatte.

»Dieser verdammte Arsch!«, zischte Leon und vollführte unter Wasser ein paar Kuntao-Schläge mit der offenen Hand. Ich hätte niemandem geraten, ihm jetzt in den Weg zu laufen.

»Jonas?«, fragte er plötzlich. »Findest du, dass ich Ähnlichkeit mit Lukas habe?«

Ich musste lachen. »Kein bisschen! Zum Glück!«

Er seufzte. »Die ganze Familie ist zum Abgewöhnen!« Er dachte einen Moment lang nach. »Wenn du nicht hier wohnen würdest … wenn du nicht mein ganzes Leben lang bei mir gewesen wärst … ich weiß gar nicht, wie ich das alles ertragen hätte.«

Ein so riesiges Kompliment hatte er mir noch nie gemacht. Eher war alles immer wie selbstverständlich abgelaufen. Jetzt plötzlich schien er unsere Freundschaft bewusst wahrzunehmen.

»So geht's mir auch«, sagte ich leise. Ich befand mich gerade am Beckenrand und hielt mich an der Überlaufrinne fest.

Leon schwamm auf mich zu. Seine schönen Augen fixierten mich. »Dir auch? Du hast doch eine nette Mutter!«

»Ja, aber … unsere Freundschaft ist mir wahnsinnig wichtig.« Sein Gesicht war direkt vor meinem. Ich spürte, dass mein Schwanz in der engen Badehose wuchs. Mir wurde heiß.

Leon kam noch dichter heran. Nur noch zwei Zentimeter waren zwischen uns. Vielleicht auch nur einer. Das Wasser reichte uns bis zur Brust. »Du denkst vielleicht«, sagte er kaum hörbar, »dass ich nie über dich nachgedacht habe. Das stimmt nicht. Ich überlege oft, wie du eigentlich bist.«

Ich musste mich beherrschen, um nicht zu zittern vor Aufregung. »Und … wie bin ich?«

Er sah mich stumm an. Und ich sah ihn an. Langsam hob er eine Hand aus dem Wasser. Im Zeitlupentempo legte er mir seinen Zeigefinger auf die Lippen.

Ich schloss die Augen. Kochende Erregung überlief mich. Ich wusste, dass mein Ständer bereits oben aus dem Badeslip ragte, aber ich wusste nicht, ob Leon ihn unter Wasser sehen konnte. Da wagte ich es. Ich ließ meine Zungenspitze durch die Lippen rutschen und beleckte Leons Finger zärtlich.