Lustvoller Liebeszauber
Ein schwules Fantasy-Abenteuer in Schottland
Was macht man, wenn man den verliert, den man am meisten liebt?
Eine Auszeit nehmen, am besten weit weg! Mateo verschlägt es nach Schottland,
wo er seinen Freund Simon vergessen soll.
Was gar nicht so einfach ist, denn Simon scheint Kontakt zu ihm aufnehmen zu wollen. So landet Mateo mit Hilfe zweier keltischer Zauberer in Menschengestalt in der Anderswelt, in der sich neben Feenwesen und Ungeheuern auch die mannhaftesten Ritter befinden, derer er sich annehmen muss, bevor er weiter nach dem Geliebten suchen kann.
Gelingt es Mateo, seinen Simon wiederzufinden und aus der Anderswelt zu befreien?
Ein spannender Fantasy-Roman vor der zauberhaften Kulisse Schottlands.
Leseprobe aus
Tilman Janus: Lustvoller Liebeszauber
Copyright Bruno Gmünder Verlag, Berlin 2013
Ich stand vor dem Reisebüro wie ein Schwimmschüler, der zum ersten Mal vom Zehnmeterturm in ein winziges, hellblaues Viereck springen soll. Ich glaubte nicht, dass es sinnvoll wäre, mich da hinunterzustürzen. Ich glaubte nicht einmal, dass das winzige Viereck ein Wasserbecken war, in dem man sicher landen könnte. Ich glaubte gar nichts mehr.
Vergessen. Nicht Simon vergessen, das würde ich niemals. Aber vielleicht vergessen, wie sie ihn mit dem Schneidbrenner aus den Trümmern seines Sportwagens geschält hatten. Die Blumen auf dem Grab und die Scharen von Trauergästen aus der Erinnerung verdrängen.
»Du brauchst eine andere Umgebung, Mateo«, hatte Simons Onkel gesagt. »Fahr ein paar Wochen weg! Du kannst es dir doch leisten. Ich kümmere mich so lange um euer Büro.«
Simon war bei Onkel und Tante in Berlin aufgewachsen, seine Eltern hatte er früh verloren. Er hatte bei den alten Leutchen eine glückliche Jugend und eine gute Ausbildung genossen. Geld hatte keine Rolle gespielt. Der Onkel war Bauunternehmer. Simon hatte Architektur studiert und war von Anfang an erfolgreich gewesen. Kein Wunder – jeder hatte sich gefragt, wie ein Mann so begabt, so liebenswert sein und dabei noch so gut aussehen konnte wie Simon.
Vor vier Jahren hatte ich ihn kennengelernt. Da hatte er gerade kurz vorher seinen dreiunddreißigsten Geburtstag gefeiert und ich meinen siebenundzwanzigsten. Ich kam aus Frankfurt am Main und hatte mich als frischgebackener Architekt in seinem Architekturbüro beworben, ohne mir eine Chance auszurechnen. Doch er hatte mich genommen. In jeder Hinsicht. Es war bei uns beiden Liebe auf den ersten Blick. Nur fünf Minuten, nachdem das Bewerbungsgespräch vorbei war, lagen wir zusammen auf der Couch in seinem Privatbüro. Ich sah ihn nackt, seinen durchtrainierten, wundervollen Körper, seine breiten Schultern, seine definierten Muskeln, seine hellen, strammen Nippel, die feinen, blonden Härchen auf seiner Brust – und seinen Schwanz, der wie eine hellrosa Säule über dem großen, festen Sack stand. Ich bin gar nicht der Typ, der mit jedem sofort ins Bett geht, aber bei ihm war es anders, außergewöhnlich, traumhaft. Seine blauen Augen sahen mich an, und ich wusste, dass wir zusammengehörten. Es gab keine Fragen, keine Unsicherheit. Er legte sich einfach auf das Sofa und hielt seinen riesigen Ständer in der Faust. Ich hatte immer ein kleines Gel-Päckchen in der Jacketttasche. Ich saß auf, wie man sich bei einem Klassehengst in den Sattel schwingt, heiß vor Erregung. Wir hatten beide unsere Erfahrungen gemacht, klar, wir waren keine kleinen Jungs mehr. Wir wussten, worauf es ankam. Seine vom Gel rutschige Kuppe drückte sich an mein Loch. Es war schon in diesem Moment mehr, als ich mir an Glück hatte vorstellen können. Langsam presste sich seine Eichel durch meinen Rosettenmuskel und stieg in meinem Innern auf, hart wie ein Stahlträger und zugleich elastisch wie ein Palmenstamm. Ich ritt ihn im Galopp, und er wichste mich dabei. Es war so neu, so anders, so wundervoll, dass wir den Höhepunkt beide nicht lange aufhalten konnten. Noch nie hatte ich bis dahin das Pumpen und Spritzen so deutlich in meinem Kanal gefühlt wie bei ihm, und noch nie vorher war ich selbst so mächtig gekommen. Mein Samen wurde hinauskatapultiert und fiel in langen, silberweißen Streifen auf Simons Brust.
Danach erst, als ich in seinen starken Armen ausruhte, fiel mir ein, dass wir nicht eine Sekunde mit Flirten oder Vorspiel vertan hatten.
»So anlauffrei hatte ich Sex noch nie!«, sagte er im selben Moment mit einem Lächeln. Anscheinend dachten wir immer das Gleiche zur gleichen Zeit. Wir lachten beide, und dann küssten wir uns zum ersten Mal.
»Das Vorspiel können wir ja später nachholen«, schlug ich vor.
»Ich weiß gar nicht, ob ich hier im Büro noch irgendetwas zustande bringe, wenn du bei mir arbeitest«, gab er zurück. Er betrachtete mich. Ich bin kein dürrer Hänfling, aber so klassische Muskeln wie er habe ich nicht. Er war größer, kräftiger und eindrucksvoller als ich. Meine Mutter ist Halbchilenin. Ich habe schwarze Haare, braune Augen und leicht brünette Haut. Wir waren ein ideales Paar, äußerlich und innerlich. »So einen hübschen, geilen Kerl wie dich habe ich schon immer gesucht«, redete er weiter. »Aber was liegen wir hier auf der Couch rum! Komm, ich überlasse das Büro meiner Assistentin, lass uns nach Hause fahren!«
Ja, er sagte »nach Hause«, nicht »zu mir«. Er besaß einen supermodernen, ganz unkonventionellen Bungalow, natürlich selbst entworfen. Mit den bunten Mosaiken und den unregelmäßigen Fenstern und Türen erinnerte mich das Haus etwas an die Entwürfe den Österreichers Hundertwasser. Ich fand es einfach super, dass ich für diesen wundervollen Mann arbeiten durfte, dass er schwul war, und dass er außerdem mein Freund wurde.
Noch am selben Abend zog ich bei ihm ein. Wir waren uns beide unserer Sache vollkommen sicher. Die von Simon aufgestellte Regel »Kein Sex mehr im Büro!« stießen wir allerdings schon am nächsten Tag um.
»Ich kann nicht arbeiten mit diesem Ständer!«, sagte er und blickte mich sehnsüchtig an.
»Kein Sex mehr im Büro, hast du gestern gesagt!«, erinnerte ich ihn. Natürlich hatte ich selbst einen Hammer in der Hose!
»Was interessiert mich mein Gequatsche von gestern!«, entgegnete er und lachte.
»Deine Assistentin kommt gleich von der Mittagspause!«, gab ich zu bedenken.
»Sei nicht so ängstlich! Unter meinem Schreibtisch sieht sie dich nicht!«
Tatsächlich arbeitete Simon an einem sehr breiten Schreibtisch aus Stahl und schwarzem Glas, dessen Verkleidung an drei Seiten bis zum Boden reichte. Ich schlüpfte an seinem Bürostuhl vorbei und kniete mich im Schutz der dunklen Glasplatte zwischen seine Beine. Er spreizte seine kräftigen Oberschenkel weit. Ich öffnete ihm den Schlitz der Anzughose und versuchte, seine riesige Latte herauszuziehen. Er musste mir helfen, so stramm war der Stoff gespannt. Simon produzierte nur sehr wenig Vorsaft und auch nur, wenn er schon sehr lange erregt war. Das war sein Glück, sonst hätte er ständig die Anzughose wechseln müssen. Ich nahm seinen Kolben in den Mund, tief bis in den Rachen. Simon stöhnte laut. Er hatte mir bereits in der letzten Nacht – unserer ersten gemeinsamen Nacht – bestätigt, dass ich ein begabter Bläser sei, und er wollte es immer wieder wissen. Deepthroating war kein Problem für mich, obwohl Simons Schwanz wirklich ein Ausnahmeformat hatte. Ich konnte das ganz relaxed genießen. Während ich mich wichste, ließ ich Simons Eichel immer wieder in meine Kehle einfahren.
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